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4 kostenlose Buchhaltungsprogramme für Windows im Vergleich

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Wer selbstständig ist, macht alles selbst, und das ständig. Das betrifft auch die Buchhaltung.

Programme zum Schreiben von Rechnungen (Belegerstellung, also der klassischen Faktura) und Buchhaltungsprogramme zur systematischen Belegerfassung gibt es viele. Sie unterscheiden sich im Leistungsumfang, den Lizenzen, den unterstützten Rechnerarchitekturen und nicht zuletzt dem Preis.

Dieser Artikel untersucht ausführlich vier kostenlose Open-Source Programme, die sowohl unter Windows als auch Linux funktionieren.

Am Ende des Artikels findet sich eine Liste aller mir bekannten kostenlosen Buchhaltungsprogramme.

4 Buchhaltungsprogramme für Windows und Linux

Getestet wurden lediglich allgemeintaugliche Open-Source Programme, die nicht rein webbasiert waren.

Außen vor blieben Spezialisten, wie zum Beispiel „Thera-Pi“ (www.thera-pi.org), einer sonst äußert interessanten und mächtigen Open-Source Praxissoftware und Faktura für Physio-/Ergotherapeuten und Logopäden sowie reine Freeware wie „Easy Cash&Tax“, „jes-EÜR“ oder „JTL-Wawi“, die zwar kostenlos erhältlich ist, aber leider nicht verändert werden dürfen.

Testfeld und Ablauf

Gestartet waren eigentlich sogar sieben Programme:

  1. Compiere
  2. Adempiere
  3. JFire
  4. Gnucash
  5. Yabs
  6. Fakturama
  7. Gnuaccounting

Testsystem war eine kleine Win7 Virtualbox-VM (32 bit, 2GB RAM). Java 1.6 und LibreOffice 3.6.1 waren installiert.

Aufgaben:

  1. Installation
  2. Rechnungsvorlagen anpassen
  3. Ausgangsrechnung schreiben
  4. Eingangsrechnung verbuchen

Die Programme sind leider jedoch so verschieden, dass bei einigen nicht schnell klar wurde, wie eine Aufgabe erfüllt werden kann.

Deswegen habe ich ein Zeitlimit von zwei Stunden eingeführt. War eine Aufgabe dann nicht erfüllt, wurde nicht weiter getestet. An dieser Zeitgrenze scheiterte leider bereits die Installation aller Multi-Tier Anwendungen (Compiere, Adempiere und JFire).

Grundsätzlich kann selbst eine im Test aus Zeitgründen fehlgeschlagene Aufgabe durchaus schneller als in zwei Stunden erledigbar sein, in dem Fall reichte leider die Zeit nicht herauszufinden wie genau das zu bewerkstelligen war. Für helfende Kommentare bin ich hier dankbar.

Compiere/Adempiere
Während sich Compiere mit einer MySQL-Datenbank gar nicht erst zufrieden gibt (PostgreSQL ist hier Mindestvoraussetzung) war mein letzter Stand bei Adempiere, dass das Setup bei der JNP-Verbindungsaufnahme (testPort[10.0.2.15, 1099]) stoppte. Die ersten zwei Stunden die ich mich mit den Produkten beschäftigt habe reichten leider nicht zu viel mehr Fehlersuche.

JFire
JFire lieferte einen JBoss-Server mit, verabschiedete sich allerdings sowohl bei der Installation einer leeren Firma als auch der mitgelieferten Demo-Firma mit Exceptions.

Das Logfile wird erst mit bestimmten Kommandozeilenoptionen angelegt, dann ist es allerdings leider zu ausführlich: Es schon schwer die Exceptions überhaupt zu finden, welche davon kritisch waren konnte ich dabei leider genauso wenig feststellen, wie welche sich bei einer identischen Installation überhaupt glichen.

Hier war auch der Zeitstempel im Logfile hinderlich, auf unixoiden Systemen wäre die Fehlersuche möglicherweise aufgrund der von der Standardausgabe getrennten Fehlerausgabe und Kommandozeilentools zum Filtern von Text einfacher gewesen. Unklar blieb bis zuletzt die genaue Fehlerursache.

Gnucash

Entgegen der Multi-Tier Produkten verlief bei Gnucash die Installation problemlos, der Einrichtungsassistent war hilfreich.

Gnucash - Buchhaltungssoftware

Gnucash unterstützt die wichtigsten Konten der Standard-Kontenrahmen (SKR) 03 und SKR04. Die letzte diesbezügliche Aktualisierung scheint jedoch vor 2007 gewesen zu sein, Konten wie 1776 Umsatzsteuer 19% muss man sich selbst anlegen. Von Hause aus wird Gnucash lediglich mit dem Konto 1775 Umsatzsteuer 16% ausgeliefert.

Danach kann man eine Steuertabelle anlegen und das neue Konto auswählen: Geschäft|Steuertabelle, neue Steuertabelle, Wert 19, Passiva|Umsatzsteuer|1776 Umsatzsteuer 19%

Bei den Konten zeigt sich, dass Lokalisierung mehr ist als bloße Übersetzung. Beim manuellen Buchen ist die Auswahl der Konten aus einer Hierachie für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich, da hierzuland oft die SKR-Zahlencodes verwendet werden. Teils muss man daher bei Gnucash von der Tastatur auf die Maus zu wechseln um die Hierachie entsprechend aufzuklappen.

Eine Hierarchie ist an sich nicht schlecht, auch die SKR sind eine Hierachie und Gnucash strukturiert die SKR auch grundsätzlich anhand dessen inhärenter Logik. Leider ist das nicht konsistent durchexerziert. Bei „Anfangsbestand 9“ und „Erlöse/Kosten 8/2“ sind immerhin die maßgeblichen SKR-Codes (9xxx bzw. 8xxx und 2xxx) angegeben, bei Aufwendungen und darunter Personalkosten fehlen diese Codeteile jedoch (4xxx bzw. 41xx), was es erschwert beispielsweise Aushilfslöhne (4190) zu finden.

Weiterhin steht der SKR-Codeabschnitt, sofern vorhanden, etwas lieblos hinter der Bezeichnung. Stünde er davor, könnte man immerhin das Search-As-You-Type-Feature nutzen um bei Kenntnis des Codes das gewünschte Konto schneller und ohne Maus auszuwählen.

Rechnungslayout
Bei der Aufgabe das Rechnungslayout zu ändern scheiterte Gnucash am Zeitlimit. Bearbeiten|Stilvorlagen erlaubt lediglich das ändern von Schriftarten und Farben, allein um ein Firmenlogo einzubauen müsste man wackelige HTML-Vorlagen wohl durch einen eGuile-Compiler nudeln.

Will man sich diese Arbeit nicht machen führt kein Weg an vorgedruckten Briefköpfen vorbei, allein schon um die Bankverbindung anzugeben, von anderen Pflichtangaben ganz zu schweigen.

Rechnung schreiben
Nachdem man per Geschäft|Kunden|neuer Kunde einen neuen Kunden angelegt hat kann man per Geschäft|Kunden|neue Rechnung eine Rechnung erstellen. Dazu wählt man lediglich den eben erstellten Kunden aus.

Während die Suche bei vielen Kunden (Rechnungen usw.) sehr hilfreich ist geht der Weg zu einer Auswahlliste über eine leere Suche: Alt+E um das Beispielsuchkriterium zu entfernen und Alt+S um zu listen ist nicht ganz intuitiv aber durchaus logisch und schnell und konsistent durchs ganze Programm realisiert.

Verzichtet man auf die Eingabe einer manuellen Rechnungsnummer, wird durchlaufend nummeriert.

Eine Artikelverwaltung fehlt komplett. Daher muss man für jeden Posten Text, „Aktion“, Ertragskonto (8400 Erlöse), Anzahl, Stückpreis und Steuersatz (Steuertabelle genannt) auswählen. Lediglich beim Text gibt es ein Autovervollständigen-Feature bereits getätigter Eingaben.

Die Toolbar-Icons Höher und Tiefer sowie Abbrechen scheint auf ausgewählte Posten nicht zu reagieren, „Eingeben“ scheint „Neu“ zu gleichen.

„Rechnung buchen“ ist in der Toolbar relativ weit rechts platziert und nicht bei allen Auflösungen sichtbar. Aber erst dieser Schritt erlaubt die Angabe eine Fälligkeitsdatums und erst danach macht „Rechnung drucken“ (ebenfalls in der Toolbar) Sinn.

Die Rechnungsnummer und das Fälligkeitsdatum jedesmal selbst einzugeben ist zwar einerseits sehr flexibel, auf der anderen Seite aber auch etwas aufwändiger und vor allem fehlerträchtig.

Zahlungseingang
Es gibt offensichtlich eine offene Posten-Verwaltung aber GnuCash 2.4.11 für Windows öffnete kein Fenster bei Geschäft|Erinnerung an fällige Rechnungen.

Der Zahlungseingang selbst kann allerdings leicht verbucht werden: Geschäft|Kunden|Rechnung suchen. Wiederum Alt+E um das Beispielsuchkriterium zu entfernen und Alt+S um zu listen, Auswahl, Zahlung verarbeiten. Herkunftskonto: Aktiva|Finanzkonten 1|1200 Bankkonto

Dass man Konten angeben kann ist dabei wichtiger als der Nachteil, dass man Konten angeben muss: So kann man nämlich auch einen Barverkauf realisieren (Gegenkonto 1000 Kasse).

Fazit Gnucash
Gnucash ist eine Buchhaltung mit angeflanschter Faktura (also Belegerstellung). Die restlichen Programme dieses Testfelds bieten mehr im Faktura-Bereich, sind als Buchhaltung jedoch teilweise weniger brauchbar.

GnuCash ist auch das einzige C/C++-Programm im Test, alle anderen getesteten Programme setzen auf Java. Das ist interessant, weil die drei anderen Programme LibreOffice/OpenOffice einbetten und zwar nicht direkt über dessen Middleware UNO sondern über Nice Office Access (Fakturama) beziehungsweise dessen Fork NOA-Libre (Yabs und Gnuaccounting).

Allgemein ist Gnucash sehr flexibel, setzt aber buchhalterisches Grundwissen voraus und durch die Flexibilität fehlen auch viele Hilfen. Eine Artikelverwaltung fehlt. Da die Rechnungsvorlage nicht ohne Verrenkungen anpassbar ist, muss man eigenes Briefpapier verwenden und möglicherweise mit Belegen leben die nicht ganz der Corporate Identity entsprechen.

Trotz offensichtlichem Bedarf an Programmierern um die Vorlagengestaltung leichter zu machen geht Gnucash gut mit Rabatten um, bucht auch verschiedenste Posten (beispielsweise Waren und Dienstleistungen) und Umsatzsteuern korrekt, glänzt durch eine starke internationale Unterstützung besonders im US/UK Bereich und ist relativ gut dokumentiert. Die spürbar vorhandene Community-Unterstützung tröstet über kleinere Ungereimtheiten hinweg.

Es ist neben Gnuaccounting die einzige doppelte Buchhaltung. Fakturama und Yabs sind lediglich eine einfach Buchhaltung, eignen sich also beispielsweise nicht für Kaufleute, Kapitalgesellschaften oder Firmen mit mehr als 50.000 Euro Gewinn oder 500.000 Euro Umsatz im Jahr (§141 AO).

Yabs

Yabs 1.18-beta9 macht zunächst einen sehr intuitiven Eindruck, die Elemente sind dort wo man sie erwartet oder braucht. Beispielsweise kann aus der Detailansicht eines Kunden eine Rechnung an eben jenen geschrieben werden.

Yabs - Buchhaltungssoftware

Es gibt eine Produktverwaltung, die ad-hoc-Eingabe von Produkten bleibt dennoch möglich, 19% Umsatzsteuer sind schon vordefiniert.

Offensichtlich werden neben Testern auch für die Dokumentation noch Unterstützer gesucht. Es gibt es nicht nur noch keine Hilfe, selbst unter dem Knopf „help“ im Template Management kommt kein Hilfetext sondern ein Assistent zum Finden von Datensätzen und sogar die „install“-Datei entpuppte sich als Log-Datei.

Da auch keine Beispielvorlagen mitgeliefert werden, sollte man sich welche von openyabs.org herunterladen.

Weiteren Aufschluss zum Thema Rechnungsvorlagen erhält man unter openyabs.org/how-to-erstellung-von-templates-mit-openofficelibreoffice und openyabs.org/how-to-verwendung-des-template-managers.

Rechnungslayout
Nach dem Starten läßt man den Einrichtungsassistenten durchlaufen. Unter Contacts|Customer legt man durch Klick auf die Customer-Schaltfläche neben „New“ einen Kunden an, vergibt beispielsweise
Prename, Surname, Street, Zip und City und klickt auf das „Save as New“ icon.

Ähnlich verfährt man mit Produkten, unter Products|Product vergibt man Product Name, Cost, Value, wählt einen Steuersatz (Tax) und klickt ebenfalls auf Save as New.

In der aktuellen Version gibt es einen Bug in der Vorlagenverwaltung. Templates scheinen nur zu funktionieren wenn der „Save and Assign“ Knopf pro Template genau ein einziges mal gedrückt wurde.

Ab dem zweiten Klick läßt sich die Fehlermeldung „This template has not been assigned yet“ mitunter nicht mehr beheben und es hilft nur ein Löschen des ~/.yabs-Verzeichnisses unter Verlust aller Einstellungen und Daten. Hier sind also Tester gefragt.

Das Thema „Vorlagenverwaltung“ scheint allgemein eher kompliziert zu sein, Gnuaccounting beispielsweise brauchte bis Version 0.7.7 bis dieser Teil des Programmes überhaupt nutzbar war.

Wenn man nun unter Tools|Control panel|Template manager per „Import file“ und der Auswahl der separat heruntergeladenen rechnung.odt die Vorlage herrichtet ist „Type“ bereits „invoice“ und „Group“ ist bereits „All groups“.

Das „Format“ bestimmt in welcher Reihenfolge welche Attribute einer Position in den Tabellenspalten agezeigt werden. Die Tabellenspalten sollen auf der Beispielrechnung das erste, zweite, vierte, fünfte und sechste Attribut zeigen, daher muss bei „Format“ „1,2,4,5,6“ eingegeben werden.

In der Zeile „used by“ kann man „admin“ nochmal dediziert auswählen. Schlussendlich ist der Weg frei und man kann „Save and Assign“ klicken.

Rechnung schreiben
Dann geht alles recht schnell, Rechnungen erstellt man über die Kategorie (Knopf auf der linken Seite des Fensters) „Accounting“, dann Klick auf Invoice, Doppelklick auf „Product“ in der ersten Zeile, Klick auf Search und Klick auf OK um das einzige Produkt zu wählen.

Bei Contact klickt man auf die Combobox wählt die einzige Zeile explizit aus. Schon der Klick auf den „Open“ Pfeil wählt zwar bereits den einzigen Kunden, aktualisiert das Eingabefeld für „Ort“ noch nicht. Nach einem Klick auf Save as New wird als Nummer 000001 vergeben. Klick danach auf „Save as PDF“ verlangt das Programm nach einem Dateinamen und speichert dann die fertige Rechnung.

YaBS verwendet wie Gnuaccounting und Fakturama LibreOffice oder OpenOffice zum Erstellen von Dokumenten. Die kostenlose Büro-Suite muss also installiert sein, was aber mangels Lizenzkosten kein Problem sein dürfte, auch beißt sie sich nicht mit anderen Office-Paketen.

Zahlungseingang
Über die Auswahl von „Journal“ ebenfalls in der Kategorie Accounting kann man per Rechtsklick auf eine Rechnung und Auswahl von „Set to status ‚paid’“ eine Rechnung als bezahlt markieren.

Diese Liste von Rechnungen läßt sich als CSV, HTML oder in LibreOffice/OpenOffice exportieren (Vorlagentyp Journal). Ausgaben (Payables) und Einnahmen (Receivables) können ebenfalls über die Kategorie „Accounting“ angelegt werden (Eingabe des Betrages und Klick auf „Save as new“) und erscheinen nach einem Klick auf „Load“ auch im „Journal“.

Randnotizen
Yabs unterstützt einen interessanter Transaktionstyp, nämlich die Ausgangsbestellung (Order Products). Leider nicht getestet, da nicht Teil des offiziellen Testparcours, war auch die Serienbrieffunktionalität, die in Yabs durchaus vorhanden zu sein scheint.

Fazit Yabs
Entgegen Gnucash kann man Vorlagen wunschgemäß definieren und sind diese erstmal definiert eignet sich Yabs gut als Faktura. Yabs hat offensichtlich neben Programmierern insbesondere Bedarf an Testern und Beiträgen zur Hilfe und Dokumentation.

Gnuaccounting

Gnuaccounting 0.8.1 ist optisch das häßlichste Programm im Test, die Fenster sehen von sich aus schon so grauenhaft aus, dass das mangelhafte Verhalten bei deren Skalierung im Grunde schon gar nicht mehr auffällt.

Gnuaccounting - Buchhaltungssoftware

Dieses Problem vertritt Gnuaccounting mit einem gewissen Stolz: Die Optik hat derzeit einfach eine sehr niedrige Priorität, entsprechende Patches werden gern entgegengenommen (benötigt werden neue Fenster in JFace/SWT).

Unter 64-Bit Windows wird nicht nur ein 32-Bit JDK benötigt, es muss auch noch die Voreinstellung sein.

Den Beispielablauf gibt es nur auf Englisch. Dafür ist die Hilfe auf deutsch.

Gnuaccounting ist einzige Programm, das versucht primär Faktura und sekundär doppelte Buchhaltung zu sein, mit gemischtem Erfolg. Die Faktura funktioniert einerseits zwar gut, Features wie der Lastschrifteinzug machen wiederum einen noch sehr wackeligen Eindruck. Es gibt zum Beispiel keine Meldung im Erfolgs- oder Fehlerfall.

Gnuaccounting ist durch Beispiele und Standardeinstellungen recht intuitiv, zum Ausprobieren gibt es einen Beispielkunden, ein Beispielprodukt und eine Beispielrechnungsvorlage.

Es werden allerdings auch einige Annahmen getroffen die nur für Dienstleistungsunternehmen Sinn machen. Beispielsweise kann die Annahmen, dass Leistungen bei Rechnungsstellung komplett auf 8400 Erlöse zu buchen sind bei Warenverkauf Schwierigkeiten verursachen.

Entgegen Yabs und Fakturama läuft LibreOffice/OpenOffice hier eingebettet im Programmfenster. Das bedeutet auch einen Verzicht auf Mac OS-Kompatibilität da Mac OS keine Einbettung fremder Prozesse in andere Fenster kennt, zumindest keine in denen Maus- und Tastaturereignisse weitergereicht werden müssten.

Rechnungslayout
Über Verwaltung|Vorlagen gestalten im Hauptmenü gelangt man zum „Template designer“. Der Transaktionstyp „Rechnung“ ist im Drop-Down bereits ausgewählt. Ändert man die Vorlage im eingebetteten LibreOffice/OpenOffice reicht ein Klick auf Speichern um die Vorlage zu aktualisieren. Einem Schließen des Fensters steht nun nichts mehr im Wege.

Rechnung schreiben
Unter Verwaltung|Produktverwaltung gibt man Produktname, Nettopreis und USt-Satz ein, klickt OK und schließt das Fenster. Analog legt man über Verwaltung|Kontaktverwaltung einen Kontakt mit Name, Straße, PLZ und Stadt an, klickt OK und schließt das Fenster.

Nach Klick auf den Knopf neuer Vorgang im Hauptfenster wählt man nun im ersten Bildschirm Transaktionstyp (Rechnung) und den Empfänger, im zweiten gibt man die Anzahl ein und wählt den Artikel aus dem Dropdown-Feld.

Der dritte Schritt zeigt eine Vorschau der generierten Rechnung.

Im vierten und letzten Schritt kann man die Rechnung auf Wunsch drucken oder per e-Mail versenden lassen.

Zahlungseingang
In Gnuaccounting gibt es zwei Möglichkeiten zum Verbuchen von Rechnungen, erstens durch den Knopf „Offen“ des Hauptfensters. Dieser Knopf listet alle offenen Aufgaben und Zahlungen, durch Klick auf den Link „Zahlungseingang“ neben der eben gestellten Rechnung öffnet sich ein Fenster, bei dem ein Klick auf „durchführen“ den Zahlungseingang verbucht.

Alternativ kann man durch Klick im Hauptmenü auf Schnittstellen|Kontoauszug importieren einen Kontoauszug aus Hibiscus, Stamoney, Moneyplex oder direkt per HBCI importieren. In dann folgenden Bildschirm reicht es idealerweise, die Überweisung des Kunden auf „Standardbuchung“ zu ziehen und den Wizard abzuschließen. Das funktioniert, wenn die Belegnummer automatisch erkannt wurde, sprich wenn der Kunde genau die Rechnungsnummer im Verwendungszweck angegeben hat. Ansonsten gibt man diese (Ausgangsrechnungsnummer) im entsprechenden Feld ein oder wählt sie über das Dropdown-Menü aus.

Randnotizen
Es gibt eine Artikelverwaltung, leider ohne Lagerverwaltung.

Als kleines Gimmick gibt es eine osCommerce-Anbindung.

Unterstützt wird neben SKR03 beispielsweise auch SKR04.

Der Import von Kontoauszügen ist nicht nur beim Zahlungseingang von Ausgangsrechnungen interessant, der Bankauszugsimport funktioniert ja auch für entsprechende Buchungen von Zahlungsausgang bei Eingangsrechnungen.

Einige Features sind beinahe etwas versteckt wie der Lastschrifteinzug, die Dokumentenverwaltung oder der Bankkontenimport, einige Features machen zum derzeitigen noch nicht viel Sinn wie Kassenabschluss, die Anlagegüterverwaltung oder Nutzerverwaltung. Man sollte statt von einer Buchhaltung mangels Jahresabschluss also vielleicht eher von einer Buchführungsanwendung sprechen.

Programmiert wurde es um Rechnungen zu erstellen und zu verbuchen und einen Steuerberater mit den entsprechenden Daten zu versorgen. Dafür gibt es unter anderem einen Addison-TXT und DATEV-CSV Export.

Der Ansatz, die Daten an der Quelle aufzunehmen und aufzubereiten ist charmant, weil durch den Steuerberater eine ordentliche Prüfung Einzug hält. Allein die Daten-Aufbereitung spart dem Autor rund 1.000 Euro pro Jahr.

Hat man jedoch keinen Steuerberater nützt einem die ganze schöne doppelte Buchhaltung wenig, weil Gnuaccounting derzeit zum Jahresabschluss nicht einmal eine ordentliche Einnahmen-/Überschussrechung erzeugt, von einer Bilanz ganz zu schweigen.

Hier werden also dringend Helfer gesucht.

Fazit Gnuaccounting
Hat der Nutzer für seine gewerbliche Tätigkeiten ein eigenes Bankkonto und arbeitet mit relativ wenigen Bargeschäften reicht die Auswahl des Gegenkontos und des Steuersatzes und, sofern nicht automatisch erkannt, die Eingabe der Rechnungnummer dann bereits für den Großteil der Buchhaltungsdaten.

Wenn Gnucash eine fakturierende Buchhaltung ist, ist Gnuaccounting im Testfeld die einzige (doppelte) buchhaltende Faktura.

Die Optik ist ein Problem, die größte Schwäche jedoch der mangelnde Jahresabschluss.

Hat man keinen Steuerberater für den Jahresabschluss spricht allerdings auch nichts dagegen, die Faktura einzusetzen und den Buchhaltungsteil zu ignorieren.

Fakturama

Fakturama fragt beim Programmstart explizit nach einem Datenverzeichnis. Optisch ist es das schönste Programm im Test und verliert auch bei längerer Nutzung nicht an Bedienfreundlichkeit. Über die Toolbar kann man Bestellungen, Rechnungen, Lieferscheine, Produkte, Kontakte, Ausgaben und Einnahmen anlegen, die „Daten“-Ansicht, welche Dokumente, Produkte und so weiter listet befindet sich an der linken Seite.

Fakturama - Buchhaltungssoftware

Fakturama braucht vielleicht am wenigsten ein Handbuch, kommt aber mit dem größten: Das deutsche 180-Seitige Handbuch lässt keine Fragen offen.

Rechnung schreiben
Nach Klick auf Produkt anlegen wird Name und Brutto-Preis sowie USt. vergeben, Klick auf Speichern schließt den Vorgang ab. Ähnlich wird ein Kunden angelegt, hier reicht Vorname, Nachname, Str, Plz, Ort.

Nach Klick auf „Neue Rechnung“ wird der Kunden durch Klick auf das Icon mit der Person gewählt. Einzig das Icon zur Artikelauswahl aus einer Liste ist etwas verunglückt und sieht etwas nach einem „Löschen“-Icon aus.

Rechnungslayout
Wie in Gnuaccounting sind Beispielvorlagen vorhanden. Diese finden sich über das Arbeitsverzeichnis\Vorlagen\Rechnung\Document.

Um sie zu bearbeiten muss man allerdings bei Fakturama ein externes LibreOffice/OpenOffice starten. Da beim Öffnen einer Vorlage ein neues Dokument erzeugt wird, sollte man darauf achten bei Änderungen die Vorlage (document.ott) zu überschreiben.

Rechnung verbuchen
In Dokumente|Rechnungen sind Rechnungen praktischerweise in Bezahlt und Unbezahlt untergliedert. Auch das Kontextmenü ist inutitiv, klickt man eine unbezahlte Rechnung mit der rechten Maustaste an kann man diese „Als „bezahlt“ markieren“ oder Fortführen, beispielsweise durch eine „Neue Mahnung“.

Ausgaben und Einnahmenbeleg erscheinen dabei beinahe etwas lieblos weil sie weder mit Ausgangsdokumenten verknüpft werden können noch Zusatzfunktionen wie Eingangsbelegnummerierung mitbringen. Es handelt sich auch nicht um eine doppelte Buchhaltung, dementsprechend sind auf keinen der typischen Kontenrahmen wie SKR definiert.

Randnotizen
Der Tab „Sonstiges“ der Kontaktverwaltung ist interessant, erlaubt er doch Rabatte und Bonitätsangaben.

Es gibt eine Textbausteinverwaltung und interessante Versand- und Zahlungsoptionen, außerdem eine Onlineshopanbindung zu osCommerce, XT:Commerce und xtcModified.

Auch Gnuaccounting’s oscommerce-Anbindung hat hier ihr Zuhause: Sie wurde von dem Fakturama-Entwickler beigesteuert, der ähnliche Funktionen in Erweiterter Form für mehr Onlineshops auch in seinem Programm anbietet.

Fazit Fakturama
Fakturama ist eigentlich ein kleiner Geheimtipp weil es nicht nur wie aus einem Guß erscheint, schön und nutzerfreundlich ist, es erlaubt sich auch kaum einen Patzer. Technisch gesehen sieht es aus wie ein Rich-Client-Programm was auch auf eine schöne Architektur hinweisen könnte.

Das hilft jedoch nicht beim Erstellen einer Bilanz – ist man zu doppelter Buchführung verpflichtet braucht man eine separate Buchhaltungssoftware.


Gesamtfazit

Um mal schnell eine Rechnung zu schreiben bietet sich Fakturama an, die mächtige Buchhaltung Gnucash eignet sich dafür kaum.

Onlineshopintegration bieten Fakturama und Gnuaccounting an, HBCI/FinTS Onlinebanking-Integration mit Chipkarte Gnucash oder Gnuaccounting.

Alle Programme, die auf Anwendungsserver aufbauten, waren erstaunlich schwer zu installieren und scheinen für Selbständige und KMUs Overkill. Eine unkomplizierte und kostenlose doppelte Buchhaltung gibt es leider noch nicht, ist aber erklärtes Ziel von Gnuaccounting.

Stärken lagen bei Gnucash in der Buchhaltung, bei Fakturama in der Onlineshopanbindung, bei Yabs in Ausgangsbestellungen und bei Gnuaccounting bei der Verbindung zwischen Faktura und doppelter Buchhaltung sowie dem Kontoauszugsimport.

Die Programme sind teils sehr verschieden, deshalb gäbe es schon für kommerzielle Programme bei einem solchen Testfeld keinen klaren Testsieger.

Bei Open-Source-Programmen muss zusätzlich „einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ gelten. Open-Source-Projekte suchen und verdienen im Gegenteil tatkräftige Unterstützung.

Vielleicht ist auch gerade ein sonst eher schlichtes und auf den ersten Blick schlechter geeignetes Programm für eigenes Programmierengagement besser geeignet, sei es wegen einer guten Entwicklerdokumentation, einer hilfreichen Community, der passenden Programmiersprache oder gerade weil die Schlichtheit den Blick aufs Wesentliche noch nicht verschleiert.


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